Dauerstress kann den ganzen Körper durcheinanderbringen. Lesen Sie hier, wie Sie Stress-Symptome erkennen und was Sie dagegen tun können.
Was haben Depressionen, Hautausschlag, Magenschmerzen und Bluthochdruck gemeinsam? Sie alle können Symptome von Stress sein. Und es gibt noch viele weitere mögliche Beschwerden und Folgen, die Dauerstress mit sich bringt. Denn werden ständig Stresshormone ausgeschüttet, kann das Kettenreaktionen im ganzen Körper nach sich ziehen und Wohlbefinden und Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen.
Lesen Sie in diesem Artikel, warum Stress Sie auf unterschiedliche Weisen krank machen kann, welche die häufigsten Stress-Symptome sind und wie Dauerstress mit Magenschmerzen und Darmgesundheit, Kopfschmerzen sowie Hautausschlag zusammenhängt.
Warum macht Stress krank?
Stress ist so etwas wie unser Überlebensmodus: Er macht uns aufmerksam und fokussiert, schärft unsere Sinne, lässt uns schnell reagieren, gut rennen und kämpfen. Unseren Vorfahren half das, ihre Jagdbeute zu erlegen oder vor Gefahren zu fliehen. Und auch heute können uns kurze Stress-Phasen dabei helfen, die volle Leistung zu bringen, wenn es darauf ankommt.
Haben Sie das schon erlebt? Über die Stressreaktion verarbeitet Ihr Gehirn Gefahren so schnell, dass Sie es selbst meist gar nicht merken. Kommt zum Beispiel ein Auto auf Sie zu, springen Sie wie automatisch zur Seite – und realisieren erst danach, was passiert ist [1].
Im Körper passiert dabei eine ganze Menge. Ihr Gehirn schüttet die Stresshormone Adrenalin und Cortisol aus, die jeweils verschiedene Prozesse in Gang setzen. Unter anderem werden die Muskeln und das Herz stärker durchblutet und mehr Glukose (Zucker) ins Blut gespült. Energie wird von der Verdauung abgezogen, damit sie anderen Organen zur Verfügung steht. Die Bronchien in den Lungen erweitern sich und die Atemfrequenz steigt.
In akuten Stresssituationen kann sich das in den verschiedensten Symptomen niederschlagen: Kopfschmerzen und ein verspannter Nacken nach einem stressigen Arbeitstag, ein nervöser Magen vor einer wichtigen Prüfung, Bauchschmerzen nach dem Familienstreit, Hautausschlag wegen Geldsorgen [1].
Chronischer Stress: Ständiger Ausnahmezustand für Ihren Körper
Zum Problem wird Stress vor allem, wenn er dauerhaft auftritt. Denn dafür ist er nicht gedacht. Eine Flucht oder Jagd, wie sie bei unseren Vorfahren vorkam, ist relativ schnell vorbei, danach kann der Körper zur Ruhe kommen: Stresshormone werden zurückgefahren, Atemfrequenz, Blutdruck und Puls sinken wieder.
Stress, der zum Beispiel im Berufsalltag entsteht, kann allerdings viel länger anhalten und zum Dauerstress werden. Dann ist auch der Cortisolspiegel langfristig erhöht, und mit ihm unter anderem Puls, Blutdruck und Blutzucker. Dazu kommt, dass chronischer Stress oft die Schlafqualität stört. Das alles kann den Körper ganz schön durcheinanderbringen [2].
Was sind typische Stress-Symptome?
Bei chronischem Stress sorgt ein dauerhaft erhöhter Spiegel von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol für Probleme. Menschen sind dafür unterschiedlich empfindlich und reagieren jeweils mit anderen Symptomen auf den Stress. Tatsächlich ist die Wissenschaft sich nicht sicher, warum die Reaktionen so unterschiedlich ausfallen. Einige Forschende vermuten, dass Stress bei manchen Menschen zu einer besonders ausgeprägten Fehlsteuerung des Herz-Kreislauf-Systems führen könnte [3].
Was ist Stress überhaupt? Die Wissenschaft hat dafür keine eindeutige Definition. Eine mögliche Sichtweise: Stress entsteht, wenn Ihr Gehirn etwas als Bedrohung einordnet – oft in Situationen, die Ihnen unvorhersehbar, unkontrollierbar oder überwältigend erscheinen. Es muss dabei keine Gefahr für Leben und Gesundheit bestehen. Oft genügt, wenn zum Beispiel die finanzielle Situation, der soziale Status oder eine Beziehung bedroht erscheint [3].
Klar ist: Chronischer Stress ist ungesund. Und es gibt eine ganze Reihe von Symptomen, die auftreten können, wenn Ihre Stresshormone durcheinandergeraten. Leiden Sie unter solchen Beschwerden, kann es sich lohnen, Ihr Stresslevel zu beobachten. Wenn Sie gegensteuern und den Stress reduzieren können, lindert das vielleicht auch Ihre körperlichen und psychischen Symptome. Mehr dazu lesen Sie weiter unten im Kapitel „Was tun gegen Stress-Symptome?“
Häufige direkte Stress-Symptome
Zu den Symptomen, die häufig beobachtet werden, wenn Menschen unter Stress stehen, gehören [4-7]:
- Magenschmerzen, Durchfall und andere Verdauungsbeschwerden
- Hautausschlag und andere Hautprobleme, zum Beispiel Akne
- Kopfschmerzen sowie Rücken-, Nacken- und Gelenkschmerzen
- Herzrasen und Schwindel
- Müdigkeit, Erschöpfung und Schlafprobleme
Langzeitfolgen von Dauerstress
Zu diesen relativ direkt auftretenden Symptomen kommen noch langfristige Folgen, die chronischer Stress auslösen kann. Am besten erforscht sind die Zusammenhänge mit dem Herz-Kreislauf-System. Da sich die Stressreaktion unter anderem auf Blutdruck und Puls auswirkt, liegt eine Verbindung nahe – was viele Studien auch zu bestätigen scheinen [3].
Weitere mögliche Langzeitfolgen von Dauerstress sind [8]:
- Psychische Erkrankungen wie Depression, Burnout, Angststörungen
- Konzentrationsschwäche und chronische Müdigkeit
- Übergewicht und Diabetes
- Infektanfälligkeit
Hängt Stress auch mit Ohrgeräuschen und Tinnitus zusammen? Das erklären wir in unserem Gesundheitsartikel über Tinnitus.
Studien: Stress führt zu Übergewicht, Schlafproblemen und häufigen Infekten
Forschende sahen sich beispielsweise in verschiedenen Studien die Folgen eines Burnouts an, den sie als durch den Job verursachten chronischen Stress definierten.
Als langfristige Symptome des Arbeits-Stresses stellten sich unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein. Dazu kamen die bekannten Risikofaktoren für das Herz-Kreislauf-System, wie Übergewicht, Diabetes Typ 2, schlechte Cholesterinwerte und Bluthochdruck. Psychische Folgen des Burnouts waren häufig Schlafprobleme und depressive Beschwerden [9].
Andere Studienanalysen fanden heraus, dass Menschen, die unter chronischem Stress stehen, vermutlich häufiger Infekte der oberen Atemwege, wie Grippe oder Erkältung, haben. Die Wissenschaftler*innen vermuten deshalb, dass Stress auf Dauer das Immunsystem schwächen kann [7].
In den folgenden Kapiteln stellen wir einige der Beschwerden genauer vor, deren Zusammenhänge mit Stress besonders gut erforscht sind – und geben Tipps, was Sie dagegen tun können.
Magenschmerzen durch Stress?
Besonders typisch bei Stress sind Symptome im Verdauungstrakt, wie Magenschmerzen, Verstopfung und Durchfall.
Dass die Psyche auf den Magen schlagen kann, überrascht Sie vermutlich wenig. Sie kennen wahrscheinlich zumindest ein Kribbeln im Bauch bei Nervosität oder einen nervösen Magen bei Prüfungsangst und Lampenfieber. Oder Sie spüren manchmal, wie sich Ihr Magen zusammenzieht, wenn Sie unter Druck stehen oder der Stress von allen Seiten auf sie einprasselt.
Wie hängen Gehirn und Verdauung zusammen?
Tatsächlich besteht eine enge Verbindung zwischen Psyche und Verdauungstrakt – man spricht nicht umsonst vom „Bauchhirn“. Unter anderem über den sogenannten Vagusnerv, einen der größten Nerven im Körper, kommunizieren Darm und Gehirn ständig miteinander. So kann Ihr Verdauungstrakt beispielsweise durchgeben, wenn Sie etwas Schlechtes gegessen haben. Das Gehirn reagiert, indem es Ihnen Übelkeit beschert und einen Brechreiz, damit Sie die Giftstoffe wieder loswerden.
In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, welche Rolle die Darmflora dabei spielt. Die Billionen von Bakterien im Darm sind an der Kommunikation mit dem Gehirn beteiligt.
Einige Studien haben gezeigt, dass Dauerstress die Zusammensetzung der Darmflora beeinflussen kann und möglicherweise das Gleichgewicht zwischen „guten“ Darmbakterien wie den Laktobazillen und Bifidobakterien und „schlechten“ Bakterien durcheinanderbringt [10].
Was das auch bedeutet: Wenn Ihnen Stress öfter auf den Magen schlägt, können Sie möglicherweise Ihre Symptome lindern, indem Sie Ihre Darmflora stärken. In Tierstudien hat das bereits funktioniert: Mäuse, denen bestimmte Laktobazillen und Bifidobakterien verabreicht wurden, konnten besser auf Stress reagieren. Sollte sich das auch in Studien am Menschen bewahrheiten, könnten in Zukunft gezielt eingesetzte Probiotika, Präbiotika und Ernährungsumstellungen bei der Therapie von Stress und Depressionen helfen [11].
Wussten Sie schon? Wenn Sie all die Billionen Kleinstlebewesen in Ihrem Darm zusammennehmen, wiegen sie ungefähr so viel wie Ihr Gehirn [11].
Stress, Reizdarm und Magenschmerzen
Mit welchen Symptomen könnte sich Stress im Verdauungstrakt äußern? Einige Studien haben zum Beispiel gezeigt, dass Dauerstress die Schmerzen bei Reizdarm verstärken kann [12]. Generell scheint chronischer Stress die Wahrnehmung von Schmerz zu beeinflussen. Menschen, die ständig unter Stress leiden, nehmen bei Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom stärkere Schmerzen wahr – in einigen Fällen ist Stress sogar womöglich ein Auslöser für chronische Schmerzsyndrome [13].
Stress führt zudem womöglich zu schwereren Beschwerden bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa [14]. In einer weiteren Studie wurde ein deutlicher Zusammenhang zwischen Stress und Verstopfung bei Kindern und Jugendlichen festgestellt [15].
Gut zu wissen: Haben Sie auch schon einmal gehört, dass Menschen vor lauter Stress Magengeschwüre bekommen? So einfach ist das tatsächlich nicht. Magengeschwüre werden meist durch Infektionen mit Bakterien wie Helicobacter pylori oder durch zu viele Schmerzmittel ausgelöst. Stress und andere Lebensstil-Faktoren, wie Alkoholkonsum, können aber möglicherweise das Risiko eines Geschwürs erhöhen und die Symptome verschlimmern [16].
Kopfschmerzen durch Stress?
Der Zusammenhang von Stress und Kopfschmerzen wurde in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen Studien untersucht. Noch immer ist nicht ganz klar, wie herum der Einfluss funktioniert: Ist Stress eine Ursache von Kopfschmerzen? Nehmen Menschen, die häufig Kopfschmerzen haben, ihren Stress intensiver wahr? Oder ist es von Fall zu Fall unterschiedlich?
In einer deutschen Studie mit mehr als 5.000 Proband*innen hatten beispielsweise Menschen häufigere und heftigere Kopfschmerzen, je intensiver sie Stress empfanden. Bei Migräne war der Zusammenhang sogar noch deutlicher [17].
Andere Untersuchungen zeigten außerdem, dass Stress durchaus ein Auslöser von Kopfschmerzen und sogar der Entstehung von chronischen Kopfschmerzen sein könnte [5].
Schmerzen lindern durch Stressabbau
Einige der Forschenden vermuten deshalb nun, dass sich Maßnahmen zum Stressabbau auch für Menschen mit ständigem Kopfschmerz positiv auswirken könnte. Wenn Sie unter chronischem Kopfschmerz leiden und gezielt auf stressige Situationen achten, könnten Sie so beispielsweise besser reagieren und frühzeitig Entspannungstechniken oder andere Maßnahmen nutzen [18].
Hautausschlag durch Stress?
Auch diese Verbindung ist in Studien gut untersucht: Stress beeinflusst das Hautbild. Hautausschlag etwa ist ein Symptom, von dem von Stress geplagte Menschen häufig berichten.
Stress kann außerdem ein Auslöser von Hautkrankheiten sein, die in Schüben auftreten, wie Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis) und Rosazea [19].
Stress führt zu Akne-Ausbrüchen
Die Wirkung von Stress auf die Haut zeigt sich schon bei Jugendlichen: In Studien verschlimmerte psychischer Stress – unter anderem Prüfungsstress – die Symptome von Akne bei Teenagern [20], [21].
Chronischer Stress ist möglicherweise auch eine Ursache für Akne-Ausbrüche bei Erwachsenen. Das liegt an den hormonellen Veränderungen durch Stress. Dabei werden auch vermehrt Androgene ausgeschüttet. Diese Geschlechtshormone regen die Haarfollikel und Talgdrüsen in der Haut an, was für Akne-Ausbrüche sorgen kann [22].
Bei stressbedingten Hautproblemen ist es häufig sinnvoll, gleichermaßen die Ursachen – also den Stress – zu bekämpfen und die Hautprobleme anzugehen, am besten mithilfe eine*r Hautärzt*in. In unserem Gesundheitsportal finden Sie zudem Hautpflege-Tipps für eine schöne und reine Haut.
Was tun gegen Stress-Symptome?
Wenn Sie erst einmal erkannt haben, dass chronischer Stress die Ursache für viele Ihrer Probleme ist, können Sie versuchen, gezielt gegenzusteuern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Vorgängen im Körper entgegenzuwirken, die chronischen Stress aufrechterhalten.
Stressige Situationen und Phasen lassen sich im Leben nicht vermeiden. Aber Sie können lernen, darauf zu reagieren und einen Ausgleich zu schaffen. Ein Ratschlag, den Psycholog*innen dazu oft geben: Sorgen Sie dafür, dass Sie jeden Tag auch mindestens einmal etwas Schönes machen und ein wenig Zeit für sich haben: ein Hobby, dem Sie nachgehen, ein Buch, das Sie gerne lesen, eine Folge Ihrer Lieblingsserie [23].
Aus der Wissenschaft: Glücklichsein macht gesund. Forschende aus Kanada untersuchten den Zusammenhang von positiver Gefühlslage und der Entstehung sowie den Risikofaktoren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei mehr als 1.700 Proband*innen. Über zehn Jahre lief die Langzeitbeobachtung. Dabei kam heraus: Weniger Stress und positivere Gefühle senkten das Risiko, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln [23].
Entspannungstechniken und Achtsamkeit
Bestimmte Techniken zur gezielten Entspannung, oft gepaart mit Bewegung, können erwiesenermaßen das Stresslevel senken. Das wirkt sich auf Ihr Gemüt aus – aber auch auf physiologische Faktoren wie Ihren Blutdruck, Ihren Puls und Ihre Atemfrequenz.
Zu diesen Entspannungstechniken gehören unter anderem Yoga, Tai Chi, Autogenes Training und progressive Muskelentspannung, aber auch die verschiedenen Arten der Meditation und des Achtsamkeitstrainings.
Einige dieser Techniken sind einfach und schnell zum Beispiel über Online-Videos zu erlernen. Andere brauchen etwas Übung und Coaching – in der Regel können die meisten Menschen aber schon nach kurzer Zeit von ihnen profitieren.
Bewegung ist gut für die Psyche
Ein typischer Rat von Ärzt*innen und Therapeut*innen gegen Stress und Depressionen ist: Bewegen Sie sich regelmäßig! Studien zeigen, dass das tatsächlich hilft: Regelmäßige körperliche Aktivität kann Stress abbauen und das Risiko von Depressionen und Angsterkrankungen senken. Gleichzeitig verbessert Bewegung Ihre Herz-Kreislauf-Gesundheit und wirkt so möglichen Langzeitfolgen von chronischem Stress entgegen [24].
Welche Rolle spielt der soziale Rückhalt?
Das soziale Umfeld ist entscheidend dafür, wie wir Stress empfinden. Untersuchungen haben immer wieder ergeben, dass Menschen, die viel Rückhalt von Freund*innen und Bekannten, Familie, Partner*in und Kolleg*innen erhalten, besser auf Belastungen und Krisen reagieren können [25], [26].
Bei Stress und Druck im Arbeitsumfeld kann es also beispielsweise helfen, sich regelmäßig mit den Kolleg*innen auf einen Plausch zu treffen und auch ein wenig Dampf über den Job abzulassen. Das funktioniert auch, wenn Sie im Home Office sind: Treffen Sie sich dann einfach hin und wieder auf eine digitale Kaffeepause per Videokonferenz.
Die Forschung zeigt auf jeden Fall für Menschen aller Altersklassen: Wenn wir das Gefühl von sozialem Rückhalt haben, steigt das Wohlbefinden und generell die körperliche und geistige Gesundheit [27].
Sie wollen dem Stress aktiv entgegenwirken? Lesen Sie in unserem Gesundheitsportal mehr über Stressbewältigung.
Ursachen herausfinden und angehen
Es gibt Studien, die legen nahe: Anti-Stress-Maßnahmen wie sozialer Rückhalt und Entspannungstechniken wirken, aber nur bis zu einem bestimmten Stresslevel [25].
Wird der Stress zu groß, gilt es deswegen, auch nach den Ursachen zu suchen und zu versuchen, die Stressfaktoren zu vermeiden oder zu verkleinern. Schreiben Sie zum Beispiel immer auf, wenn Sie sich gestresst fühlen – das kann dabei helfen, Situationen zu erkennen, die Ihr Stresslevel erhöhen.
Es kann schwierig sein, darauf aufbauend Dinge zu ändern, vor allem wenn Stress im Berufsleben oder in der Familie entsteht. Häufig lohnt es sich aber, daran zu arbeiten, Konflikte aufzulösen und die Lebensumstände oder Arbeitssituation zu verändern. Denn Stress kann auf lange Sicht die Gesundheit der Psyche und Ihres ganzen Körpers beeinflussen.
Wichtig: Wenn Sie das Gefühl haben, nicht alleine mit der Stress-Belastung fertig zu werden, holen sie sich Hilfe! In Deutschland können Sie zum Beispiel psychotherapeutische Sprechstunden in Anspruch nehmen und sich eine Einschätzung holen, ob eine Therapie für Sie sinnvoll sein könnte. Dort können zum Beispiel unerkannte Depressionen oder Traumata behandelt werden, die sich auf Ihr Stresslevel auswirken.
Stress-Symptome – auf einen Blick
Warum macht Stress krank?
Mit Stress reagiert Ihr Körper auf Situationen, die er als Bedrohung wahrnimmt. Er schüttet die Stresshormone Adrenalin und Cortisol aus und steigert dadurch unter anderem Blutdruck, Puls und Atemfrequenz. Bei Dauerstress sind auch die Spiegel der Stresshormone ständig erhöht. Das bringt die Körperfunktionen durcheinander und wirkt sich das vor allem auf das Herz-Kreislauf-System, die Verdauung und die Psyche aus.
Was sind die häufigen Stress-Symptome?
Chronischer Stress kann sich auf den ganzen Körper auswirken. Zu den akuten Symptomen gehören unter anderem Verdauungsprobleme wie Magenschmerzen und Durchfall, Hautausschlag und Akne, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen sowie Erschöpfung und Schlafprobleme.
Mögliche Langzeitfolgen von Dauerstress sind ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Konzentrationsschwäche. Auch psychische Krankheiten wie Depression und Angststörungen können dazu kommen.
Was kann ich gegen Stress-Symptome tun?
Manche Folgen von Stress sollten Sie ärztlich behandeln lassen, zum Beispiel Bluthochdruck, Depressionen und chronische Hautveränderungen.
Ansonsten lohnt es sich natürlich, dem Stress als Ursache der Beschwerden entgegenzuwirken. Hier bietet sich Stressbewältigung im Alltag an, gezielte Entspannungstechniken, körperliche Aktivität und eine Besinnung auf soziale Kontakte.
Quellen
[1] Harvard Health Publishing, „Understanding the stress response“, Harvard Health. https://www.health.harvard.edu/staying-healthy/understanding-the-stress-response (zugegriffen Juni 23, 2020).
[2] H. Yaribeygi, Y. Panahi, H. Sahraei, T. P. Johnston, und A. Sahebkar, „The impact of stress on body function: A review“, EXCLI J, Bd. 16, S. 1057–1072, Juli 2017, doi: 10.17179/excli2017-480.
[3] P. J. Gianaros und J. R. Jennings, „Host in the Machine: A Neurobiological Perspective on Psychological Stress and Cardiovascular Disease“, Am Psychol, Bd. 73, Nr. 8, S. 1031–1044, Nov. 2018, doi: 10.1037/amp0000232.
[4] N. M. Graham, R. M. Douglas, und P. Ryan, „Stress and acute respiratory infection“, Am. J. Epidemiol., Bd. 124, Nr. 3, S. 389–401, Sep. 1986, doi: 10.1093/oxfordjournals.aje.a114409.
[5] D. D’Amico u. a., „Stress and chronic headache“, J Headache Pain, Bd. 1, Nr. Suppl 1, S. S49–S52, Dez. 2000, doi: 10.1007/s101940070026.
[6] R. D. Kocalevent, A. Hinz, E. Brähler, und B. F. Klapp, „Determinants of fatigue and stress“, BMC Res Notes, Bd. 4, S. 238, Juli 2011, doi: 10.1186/1756-0500-4-238.
[7] A. Pedersen, R. Zachariae, und D. H. Bovbjerg, „Influence of psychological stress on upper respiratory infection--a meta-analysis of prospective studies“, Psychosom Med, Bd. 72, Nr. 8, S. 823–832, Okt. 2010, doi: 10.1097/PSY.0b013e3181f1d003.
[8] American Psychological Association, „How stress affects your health“, https://www.apa.org. https://www.apa.org/helpcenter/stress-facts (zugegriffen Juni 24, 2020).
[9] D. A. J. Salvagioni, F. N. Melanda, A. E. Mesas, A. D. González, F. L. Gabani, und S. M. de Andrade, „Physical, psychological and occupational consequences of job burnout: A systematic review of prospective studies“, PLoS ONE, Bd. 12, Nr. 10, S. e0185781, 2017, doi: 10.1371/journal.pone.0185781.
[10] J. F. Cryan u. a., „The Microbiota-Gut-Brain Axis“, Physiol. Rev., Bd. 99, Nr. 4, S. 1877–2013, 01 2019, doi: 10.1152/physrev.00018.2018.
[11] J. A. Foster, L. Rinaman, und J. F. Cryan, „Stress & the gut-brain axis: Regulation by the microbiome“, Neurobiol Stress, Bd. 7, S. 124–136, Dez. 2017, doi: 10.1016/j.ynstr.2017.03.001.
[12] S. Windgassen, R. Moss-Morris, J. Chilcot, A. Sibelli, K. Goldsmith, und T. Chalder, „The journey between brain and gut: A systematic review of psychological mechanisms of treatment effect in irritable bowel syndrome“, Br J Health Psychol, Bd. 22, Nr. 4, S. 701–736, 2017, doi: 10.1111/bjhp.12250.
[13] B. Greenwood-Van Meerveld und A. C. Johnson, „Stress-Induced Chronic Visceral Pain of Gastrointestinal Origin“, Front Syst Neurosci, Bd. 11, Nov. 2017, doi: 10.3389/fnsys.2017.00086.
[14] R. J. A. Cámara, R. Ziegler, S. Begré, A. M. Schoepfer, R. von Känel, und Swiss Inflammatory Bowel Disease Cohort Study (SIBDCS) group, „The role of psychological stress in inflammatory bowel disease: quality assessment of methods of 18 prospective studies and suggestions for future research“, Digestion, Bd. 80, Nr. 2, S. 129–139, 2009, doi: 10.1159/000226087.
[15] N. M. Devanarayana und S. Rajindrajith, „Association between constipation and stressful life events in a cohort of Sri Lankan children and adolescents“, J. Trop. Pediatr., Bd. 56, Nr. 3, S. 144–148, Juni 2010, doi: 10.1093/tropej/fmp077.
[16] National Health Services (NHS), „Stomach ulcer - Causes“, nhs.uk, Okt. 23, 2017. https://www.nhs.uk/conditions/stomach-ulcer/causes/ (zugegriffen Juni 24, 2020).
[17] S. H. Schramm u. a., „The association between stress and headache: A longitudinal population-based study“, Cephalalgia, Bd. 35, Nr. 10, S. 853–863, Sep. 2015, doi: 10.1177/0333102414563087.
[18] D. C. Buse und R. B. Lipton, „Primary headache: What’s stress got to do with it?:“, Cephalalgia, Jan. 2015, doi: 10.1177/0333102414567382.
[19] G. A. B. Saif u. a., „Association of psychological stress with skin symptoms among medical students“, Saudi Med J, Bd. 39, Nr. 1, S. 59–66, Jan. 2018, doi: 10.15537/smj.2018.1.21231.
[20] G. Yosipovitch u. a., „Study of psychological stress, sebum production and acne vulgaris in adolescents“, Acta Derm. Venereol., Bd. 87, Nr. 2, S. 135–139, 2007, doi: 10.2340/00015555-0231.
[21] A. Chiu, S. Y. Chon, und A. B. Kimball, „The response of skin disease to stress: changes in the severity of acne vulgaris as affected by examination stress“, Arch Dermatol, Bd. 139, Nr. 7, S. 897–900, Juli 2003, doi: 10.1001/archderm.139.7.897.
[22] American Academy of Dermatology, „Adult acne“. https://www.aad.org/public/diseases/acne/really-acne/adult-acne (zugegriffen Juni 25, 2020).
[23] K. W. Davidson, E. Mostofsky, und W. Whang, „Don’t worry, be happy: positive affect and reduced 10-year incident coronary heart disease: the Canadian Nova Scotia Health Survey“, Eur. Heart J., Bd. 31, Nr. 9, S. 1065–1070, Mai 2010, doi: 10.1093/eurheartj/ehp603.
[24] C. Herbert, F. Meixner, C. Wiebking, und V. Gilg, „Regular Physical Activity, Short-Term Exercise, Mental Health, and Well-Being Among University Students: The Results of an Online and a Laboratory Study“, Front Psychol, Bd. 11, Mai 2020, doi: 10.3389/fpsyg.2020.00509.
[25] M. Ioannou, A. P. Kassianos, und M. Symeou, „Coping With Depressive Symptoms in Young Adults: Perceived Social Support Protects Against Depressive Symptoms Only Under Moderate Levels of Stress“, Front Psychol, Bd. 9, Jan. 2019, doi: 10.3389/fpsyg.2018.02780.
[26] B. N. Uchino, K. Bowen, M. Carlisle, und W. Birmingham, „Psychological Pathways Linking Social Support to Health Outcomes: A Visit with the “Ghosts” of Research Past, Present, and Future“, Soc Sci Med, Bd. 74, Nr. 7, S. 949–957, Apr. 2012, doi: 10.1016/j.socscimed.2011.11.023.
[27] K. L. Siedlecki, T. A. Salthouse, S. Oishi, und S. Jeswani, „The Relationship Between Social Support and Subjective Well-Being Across Age“, Soc Indic Res, Bd. 117, Nr. 2, S. 561–576, Juni 2014, doi: 10.1007/s11205-013-0361-4.