Eine insgesamt gute Versorgung mit Magnesium, Zink und Selen, aber viele Testergebnisse, die knapp über- und unterhalb des Referenzbereichs liegen – das kam bei unserer Auswertung der Ergebnisse des cerascreen Mineralstoff Tests heraus.
Wir von cerascreen werten jeden Tag Gesundheitsparameter von Menschen aus, wie zum Beispiel die Blutwerte der Mineralstoffe Magnesium, Zink und Selen. Viele unserer Kund*innen erlauben uns, ihre Daten anonymisiert für Forschungszwecke zu nutzen. Das ermöglicht uns, große Datensätze zu untersuchen, Zusammenhänge zu erkennen und in Zukunft auch neue Gesundheitslösungen zu entwickeln.
Für die Auswertung des Mineralstoff Tests sind wir zudem auf einen interessanten statistischen Effekt gestoßen: Obwohl die Magnesium-, Zink- und Selenwerte bei relativ vielen unserer Kund*innen nicht im optimalen Bereich lagen, sehen die Durchschnittswerte fast schon mustergültig optimal aus. Woran das liegt und was unsere Datenanalyse sonst noch zeigt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Unsere Datenanalyse zum Mineralstoff Test
Für unsere Auswertung haben wir die Daten von 2.196 Kund*innen ausgewertet, die zwischen Oktober 2020 und Februar 2022 einen Mineralstoff Test durchgeführt haben. Die meisten der Tests wurden in Deutschland und der Schweiz gemacht, einige auch in anderen europäischen Ländern. Rückschlüsse auf einzelne Personen sind bei dieser Analyse nicht möglich.
Was bei der Datenanalyse herauskam
Insgesamt sieht die Versorgung unserer Kund*innen mit den drei Mineralstoffen sehr gut aus. Die Durchschnittswerte liegen für alle Altersklassen und beide Geschlechter jeweils im grünen Bereich. Das deckt sich mit den Ergebnissen der großen Nationalen Verzehrsstudie II aus dem Jahr 2008. In dieser Studie wurde die tägliche Zufuhr von Nährstoffen untersucht, nicht wie unserer Auswertung die Blutwerte. Selen wurde in der Studie nicht erfasst, aber die Zufuhr von Zink und Magnesium lag auch hier insgesamt über den empfohlenen Mindestwerten [1].
In unseren Daten lässt sich trotzdem lässt sich eine deutlich Tendenz erkennen: Es gab in viele Menschen, die laut der Referenzwerte zu wenig Magnesium und Zink und zu viel Selen hatten.
Wie passt das zusammen? Tatsächlich gibt es eine einfache Erklärung. Die Testergebnisse, die außerhalb des Referenzbereichs waren, lagen meistens relativ nah an der Grenze zum optimalen Bereich und hatten deshalb nur wenig Einfluss auf den Durchschnitt – denn der Durchschnitt berechnet sich aus den Messwerten der Testergebnisse, nicht aus der Anzahl der Ergebnisse über oder unter dem Normalbereich.
Zink
In der folgenden Grafik sehen Sie an den roten Flächen, wie groß der Anteil der Kund*innen war, der unter oder über dem empfohlenen Bereich von 4,5 bis 9,0 Milligramm pro Liter Blut für die Zinkversorgung lag. Tatsächlich war der Anteil unterhalb des Referenzbereichs gar nicht so klein: 14,8 Prozent erreichten die optimale Versorgung nicht. Dass sich das in den Durchschnittswerten kaum niederschlägt, liegt daran, dass die meisten der Werte ziemlich knapp an der Grenze lagen. Mit anderen Worten: Viele Leute hatten fast eine optimale Zinkversorgung, aber eben nicht ganz.
Dieser Effekt war übrigens in der Nationalen Verzehrsstudie II sogar noch stärker als in unserer Auswertung. Hier erreichten 32 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen die tägliche empfohlene Zinkzufuhr nicht [1].
Zu viel Zink hatten nur sehr wenige. Gerade einmal 0,4 Prozent der Testergebnisse lagen in diesem Bereich.
Gut zu wissen: Die Art der Grafiken, mit der hier wir die Ergebnisse darstellen, wird in der Statistik Dichteplot oder Dichtediagramm genannt. Einfach gesagt stellt die Grafik dar, welche Messwerte in den Testergebnissen am häufigsten vorkamen. Die häufigsten Werte haben in diesem Modell die größte Dichte und stellen die Spitze der Kurve dar.
Grafik: Verteilung der Zink-Testergebnisse
Magnesium
Mit Magnesium verhielt es sich ähnlich wie mit Zink. Immerhin 9,3 Prozent unserer Kund*innen hatten einen Magnesium-Wert unterhalb des Referenzbereichs von 1,3 bis 1,8 Millimol pro Liter Blut. Aber auch hier hatte das keine großen Auswirkungen auf den Durchschnittswert, weil die meisten der zu niedrigen Werte nur knapp unter den Grenzen lagen.
Auch diese Lage zeigte sich ähnlich in der Nationalen Verzehrsstudie II. Hier erreichten 26 Prozent der Männer und 29 Prozent der Frauen die tägliche empfohlene Magnesiumzufuhr nicht [1].
0,7 Prozent der Testergebnisse ergaben einen zu hohen Magnesium-Wert. Eine Überversorgung war also bei unseren Kund*innen selten.
Grafik: Verteilung der Magnesium-Testergebnisse
Selen
Für die Selenversorgung gibt es bislang im deutschsprachigen Raum wenige belastbare Zahlen.
In unseren Daten waren unsere Kund*innen mit Selen häufiger über- als unterversorgt. Die Werte von 14,6 Prozent von ihnen lagen oberhalb des empfohlenen Referenzbereichs von 67 bis 134 Mikrogramm pro Liter Blut. Auch in diesem Fall gingen die meisten der zu hohen Werte nur leicht über den Referenzwert hinaus. Somit waren die Durchschnittswerte für Selen durchweg im grünen Bereich, obwohl relativ vielen Menschen über den empfohlenen Werten lagen.
Dafür war eine Unterversorgung mit Selen höchst selten, sie betraf lediglich 0,3 Prozent der Testergebnisse.
Unsere Auswertung spricht also nicht dafür, dass Deutschland ein “Selenmangelgebiet” ist, obwohl der Boden hierzulande als eher selenarm gilt. Eine mögliche Ursache dafür: Dem Tierfutter wird Selen zugesetzt, wodurch tierische Lebensmittel oft einen hohen Selengehalt haben - laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind tierische Lebensmittel deswegen derzeit die zuverlässigere Quelle für den Mineralstoff [2]
Grafik: Verteilung der Selen-Testergebnisse
Warum Mineralstoffe testen?
Magnesium, Zink und Selen gehören zu den sogenannten essentiellen Mineralstoffen. Das bedeutet, dass wir Menschen sie über die Nahrung zuführen müssen, um zu überleben. Der Körper kann die Stoffe nicht selbst herstellen, braucht sie aber für wichtige Aufgaben, zum Beispiel zur Bildung von Muskeln und Knochen, für die Wundheilung, die Immunabwehr und die Fortpflanzung
Ein Mangel, aber auch eine Überversorgung mit Mineralstoffen kann zu unangenehmen Beschwerden und langfristig auch zu Gefahren für die Gesundheit führen. Deswegen kann es sinnvoll sein, die eigene Versorgung zu überprüfen. Der cerascreen Mineralstoff Test tut das mit einer Blutuntersuchung. Die Blutprobe dafür entnehmen Sie sich selbst durch einen kleinen Pieks in die Fingerspitze, die Analyse übernimmt ein Fachlabor.
Sie wollen mehr über die Mineralstoffe erfahren? Was bei einem Mangel oder einer Überversorgung passiert und mit welchen Lebensmitteln Sie Ihren Bedarf decken, erfahren Sie in unseren jeweiligen Artikeln:
- Magnesium
- Magnesium in der Schwangerschaft
- Selen
- Zinkmangel
- Zink in Lebensmitteln
- Zink und Immunsystem
Quellen
[1] Max Rubner-Institut. Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, „Ergebnisbericht, Teil 2 Nationale Verzehrsstudie II“, S. 307, 2008.
[2] Deutsche Gesellschaft für Ernährung, „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Selen“. https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/selen/#ad8 (zugegriffen 8. September 2020).