Die Haut ist mit einem Anteil von 16 Prozent am Körpergewicht unser größtes Organ. Drei Hautschichten dienen uns als Schutz vor der Umwelt, sind ihr aber auch unmittelbar ausgesetzt. Kein Wunder, dass die richtige Pflege für ein schönes Hautbild so wichtig ist.
Geht es um die richtige Pflege der Haut, könnten die Ratschläge nicht weiter auseinander gehen. Jeder behauptet, ein Wunderelixier für eine schöne und jungaussehende Haut im Badezimmer stehen zu haben. Aber bei Ihnen wirken die Wundermittel dann nicht? Das liegt daran, dass jede Haut anders ist. Ist Ihre Haut ölig, trocken oder ein Mix? Ihr Hauttyp bestimmt die richtige Pflege.
Lernen Sie, wie die Haut aufgebaut ist, welche wichtigen Aufgaben sie übernimmt, warum es zu unreiner Haut kommt und wie Sie Ihre Haut im Sommer und Winter jeweils am besten pflegen. Sie erfahren außerdem, welche Nährstoffe zu einer gesunden Haut beitragen.
Aufbau und Aufgaben der Haut
Die Haut ist unser größtes Organ und umhüllt uns wie ein schützender Mantel. Sie bewahrt uns vor unerwünschten Umwelteinflüssen. Die Haut besteht aus 3 Schichten, von außen nach innen [1]:
- Epidermis (die Oberhaut)
- Dermis (Lederhaut)
- Subkutis (Fettgewebspolster)
Epidermis: Obere Hautschicht
Die Epidermis ist die für uns sichtbare Hautschicht. Sie besteht nochmal aus verschiedenen Schichten mit unterschiedlicher Dicke. Als Hauptfunktion wehrt die Epidermis gefährliche Mikroorganismen wie Viren und Bakterien ab. Außerdem schützt sie uns mithilfe der Farbpigmente (Melanin) auf der Haut vor dem Austrocknen und vor UV-Strahlen. Als einzige der drei Schichten besitzt sie weder Gefäße noch Nerven [1].
Dermis: Gerüst der Haut
Die Dermis ist das Gerüst der Haut. Das Fasergeflecht sorgt für eine elastische, reißfeste und straffe Haut. Im oberen Teil der Dermis sitzen die Talgdrüsen die wir spätestens bei unreiner Haut wahrnehmen. Als wichtiger Schutzmechanismus geben die Drüsen ein fettiges Sekret ab. Rückstau, Entzündungen, verstärkter Talgfluss oder eine Überentwicklung einer Talgdrüse äußern sich in Mitessern, Akne und weiteren Unreinheiten im Gesicht [1].
Subkutanes Fett: Schutz und Wärme
Die untere Hautschicht hält uns warm und speichert überschüssiges Fett als Depotfett ab. Dieses sogenannte subkutane Fett fängt wie ein Schutzpolster stumpfe Gewalteinwirkungen ab. Dieser für uns lebensnotwendige Schutzmechanismus kann bei großen Fetteinlagerungen zu den „Problemzonen“ führen. Unter der Subkutis sitzen die Faszien, Sehnen und Knochen [1].
Wussten Sie, dass Kitzeln und Jucken Alarmreaktionen der Haut sind? Sie warnt uns dadurch eigentlich nur vor fremden Organismen, die gegebenenfalls Schaden anrichten könnten [1].
Ursachen für Hautprobleme
Egal ob Sie eine fettige, trockene oder auch eine Mischhaut haben. Bei allen drei Formen ist die Funktion der Hautbarriere der Schlüssel für eine gesündere Haut. Durch folgende Einflüsse kann die Haut von außen irritiert werden [2]:
- Anwendung von entfettenden Dusch- und Badezusätzen
- Temperaturwechsel
- Anwendung von Tensiden und Lösungsmitteln
- Häufiger Kontakt mit Wasser
- Krankmachende Mikroorganismen
- UV-Strahlung
Unser Alter, das Geschlecht und die genetische Veranlagung bestimmen ebenfalls unser Hautbild. Auch Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Nierenerkrankungen und natürlich auch Hauterkrankungen spielen eine Rolle. Naheliegend, aber dennoch weiterhin unterschätzt, sind die Einflüsse von Stress und Ernährung auf die Haut [2].
Tipp: Sie wollen mehr über die Auswirkungen von Stress erfahren? Informieren Sie sich hier über das Stresshormon Cortisol.
Hautprobleme
Wir wünschen uns eine glatte Haut mit einem rosigen Teint. Aber stattdessen glänzt die Haut, spannt oder ist unrein. Für ein schöneres Hautbild ist die auf den Hauttypen abgestimmte Hautpflege entscheidend. Lesen Sie, wie Sie erkennen können, ob Sie an einer trockenen oder fettigen Haut oder an beidem leiden und wie die Haut am besten gepflegt wird.
Wie erkenne ich eine trockene Haut?
Wenn Sie an trockener Haut leiden, sind Sie nicht alleine. Trockene Hautstellen sind weit verbreitet. Dass die Haut austrocknet, kann verschiedene Gründe haben. Sie kann in jedem Alter auftreten. Ältere Menschen sind jedoch besonders häufig betroffen. Die Anzeichen einer trockenen Haut sind [3]:
- Raue, schuppige Haut
- Juckreiz
- Graue, aschige Haut bei Menschen mit dunkler Hautfarbe
- Risse in der Haut, die bei starker Belastung bluten können
- Gesprungene oder rissige Lippen
Gut zu wissen: Wenn die trockenen Hautstellen aufreißen, können Keime eindringen und eine Infektion verursachen [3].
Was ist die richtige Pflege bei trockener Haut?
Ist die Haut trocken, können Sie Ihr fehlende Feuchtigkeit durch Feuchtigkeitcremes wiedergeben. Sind die Hautstellen besonders trocken, eignen sich Produkte mit Urea (Harnstoff) und Milchsäure. Sie können diese Inhaltsstoffe sowohl in verschreibungspflichtigen als auch in rezeptfreien Feuchtigkeitscremes finden. Ein Nachteil ist, dass diese Inhaltsstoffe bei Ekzemen oder Hautrissen brennen können [3].
Wie erkenne ich fettige Haut?
Ein glänzendes Gesicht lässt auf eine Haut mit hoher Talgproduktion schließen. Hinzu kommen große Poren, die häufig zu Unreinheiten führen, und ein fahler Teint. Bei fettiger Haut laufen die Talgdrüsen auf Hochtouren. Sie schütten das sogenannte Sebum aus, das unsere Haut eigentlich geschmeidig und feucht halten soll. Tritt zu viel aus, glänzt das Gesicht und Bakterien können sich auf dem Gesicht vermehren und zu unreiner Haut führen [4].
Was ist Talg? Spricht man von Talg, auch Sebum genannt, ist festes Fett gemeint, das von den Talgdrüsen aus der zweiten Hautschicht abgegeben wird. Die Sekretion von Talg soll unsere Haut vor dem Austrocknen schützen.
Was ist die richtige Pflege bei fettiger Haut?
Es scheint erstmal widersprüchlich zu sein: Aber ölige Haut braucht tatsächlich ausreichend Feuchtigkeit. Insbesondere nach der Gesichtsreinigung kann es passieren, dass Sie die fettigen Rückstände auf der Haut entfernen und sie so austrocknen lassen. Daher sollten Sie die Haut richtig pflegen, um ein Austrocknen zu vermeiden. Besonders gut geeignet sind Lotionen: Sie haben einen höheren Wasseranteil als Cremes, sind leichter aufzutragen und sind milder bei Akne-Haut. Achten Sie zusätzlich auf die Bezeichnung „nicht-komedogen“ – so bezeichnete Produkte verstopfen nicht die Poren [4].
Gut zu wissen: Menschen mit öliger Haut neigen dazu, eine dickere Haut zu haben, wodurch sich weniger Falten bilden. Der Schlüssel liegt darin, ein Gleichgewicht zwischen dem Öl und der Erhaltung der natürlichen Feuchtigkeit der Haut herzustellen.
Wie erkenne ich Mischhaut?
Gleichzeitig eine fettige und trockene Haut zu haben scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Aber tatsächlich ist die Mischhaut weit verbreitet, vor allem bei jungen Menschen. Bei einer Mischhaut treffen verschiedene Anzeichen aufeinander: Oft haben Sie dann eine glänzende T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) mit sichtbaren Poren auf Nase, Stirn und Kinn. Gleichzeitig gibt es trockene Hautpartien, wie den Bereich unter den Augen und die Wangen [5].
Was ist die richtige Pflege bei Mischhaut?
Die Kombination von zwei unterschiedlichen Problemen macht die richtige Pflege der Mischhaut knifflig. Denn trockene Hautstellen benötigen viel Feuchtigkeit, die T-Zone nur mäßig viel. Zunächst sollten Sie das Gesicht morgens, abends und nach starkem Schwitzen mit einem milden Waschgel oder einer Waschlotion reinigen. Achten Sie darauf, nicht zu reichhaltige Cremes zu verwenden, sie überfetten die T-Zone noch zusätzlich. Greifen Sie auf Produkte zurück, die speziell für Ihren Hauttyp deklariert sind. Mizellenwasser sind ebenfalls für die Mischhaut geeignet. Um alte Hautschuppen zu entfernen, darf auch einmal die Woche gepeelt werden [5].
Reicht es, dass Gesicht nur mit Wasser zu reinigen? Sie müssen das Gesicht nicht immer mit einem Waschgel säubern. Einige Dermatologen empfehlen, morgens das Gesicht mit klarem Wasser zu reinigen und abends auf milde Reinigungsmittel zurückzugreifen, um Make-up und Rückstände zu entfernen. Wenn Sie Ihr Gesicht schon immer mit Wasser gereinigt haben und keine Beschwerden haben, spricht auch nichts dagegen.
Unreine Haut
Pickel und Mitesser loszuwerden ist schwierig, aber nicht unmöglich. Fest steht: Lassen Sie Ihre Finger aus dem Gesicht und drücken Sie nicht an Pickel und Mitessern herum. Durch das Drücken wird die Haut verletzt, Bakterien können leichter eindringen und noch mehr Unreinheiten entstehen. Das Entfernen von Pickeln sollten Sie daher den Expert*innen oder den Pflegeprodukten überlassen.
Was hilft gegen Pickel und Mitesser?
Mithilfe der folgenden neun Tipps können Sie unreine Haut wieder loswerden und die Neubildung von Mitesser und Pickel stoppen [6, 7].
1. Der erste Schritt zu einer reineren Haut ist die Gesichtsreinigung. Die Reinigung erfolgt am besten zweimal täglich: Einmal am Morgen und noch einmal am Ende des Tages. Wenn Sie mitten am Tag trainieren oder viel schwitzen, sollte das Gesicht nochmal gereinigt werden. Versuchen Sie jedoch, es mit dem Säubern nicht zu übertreiben. Das kann Ihre Haut austrocknen und dazu führen, dass sich mehr abgestorbene Hautzellen und Talg in Ihren Poren ansammeln. Berücksichtigen Sie auch Ihren natürlichen Hautschutz, die sogenannten Hautflora, die Sie bei übermäßigem Reinigen angreifen.
2. Bei unreiner Haut eignen sich Gel-basierte Reinigungsmittel, weil sie ölfrei sind. Reinigungs-Gele sind in der Regel für fettige und empfindliche Hauttypen geeignet. Sie können auch einen täglichen Reiniger mit Mikropeeling verwenden, um tote Hautzellen zu entfernen.
3. Cremes mit Salicylsäure helfen, die Poren zu lösen. Salicylsäure trocknet abgestorbene Hautzellen aus, die sich in den Poren ansammeln, was die Gefahr von Mitessern senkt. Achten Sie entweder auf eine Gesichtswäsche, einen Toner oder eine Feuchtigkeitscreme, die Salicylsäure enthält, um diese Vorteile zu nutzen.
4. Zink: Studien zeigen, dass eine ausreichende Zinkversorgung Entzündungen in der Haut entgegenwirkt, insbesondere bei Akne.
5. Verwenden Sie nicht-komedogene Produkte. Diese Eigenschaft von Pflegeprodukten erkennen Sie an der Bezeichnung auf der Verpackung. Achten Sie auch auf ölfreie Sonnenschutzmittel und Lotionen, um verstopfte Poren zu vermeiden.
6. Make-up vor dem Schlafengehen entfernen. Achten Sie darauf, dass auch wirklich alle Make-up Reste entfernt werden.
7. Regelmäßige Haarwäschen verhindern, dass Schmutz von den Haaren ins Gesicht gelangt und Ihre Poren verstopft.
8. Achten Sie darauf, dass Ihre Hände und Nägel sauber sind. Sind Ihre Nägel sauber, übertragen Sie weniger Schmutz und Öl aufs Gesicht. Versuchen Sie, das Gesicht so wenig wie möglich anzufassen.
9. Waschen Sie Ihre Kissenbezüge und Ihre Bettwäsche regelmäßig. Am besten ist ein Waschgang pro Woche, um Schmutz und Öl von Ihren Laken zu entfernen.
Gut zu wissen: Es kann sechs bis acht Wochen dauern, bis eine neue Pflege durch Veränderungen auf der Haut sichtbar wird [7].
Welche Hausmittel helfen gegen Pickel?
Ein besseres Hautbild lässt sich auch mithilfe von zwei Hausmitteln erzielen: Die antientzündliche Wirkung von Salbei hilft nicht nur gegen Erkältungssymptome. Salbei sorgt auch für ein ebenmäßigeres Hautbild, indem es die Poren verfeinert. Salbeiaufgüsse werden schon lange als Hausmittel gegen Warzen eingesetzt und sind ebenso effektiv bei unreiner Haut [8].
Neben Salbei wirkt auch Heilerde entzündungshemmend, kühlend und entfettend. Eine Maske aus Heilerde reinigt Poren und nimmt überschüssigen Talg von der Haut. Heilerde gilt mittlerweile als unterstützende Therapiemaßname bei Akne, Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) und Problemhaut (empfindliche, unreine und Mischhaut). In einer Pilotstudie der Charité Universitätsmedizin in Berlin trugen Proband*innen über sechs Wochen zwei- bis dreimal die Woche eine Gesichtsmaske mit Heilerde und Jojobaöl auf. Das sorgte für ein deutlich verbessertes Hautbild: Die Anzahl von Pusteln, Papeln und Zysten reduzierte sich um mehr als die Hälfte, die Anzahl von Mitessern ging um etwa 40 Prozent zurück [9].
Heilerde ist ein Naturprodukt, das aus eiszeitlichen Lößablagerungen gewonnen wird. Es enthält im Wesentlichen Sauerstoff, Silizium, Kalzium, Aluminium, Eisen und Kalium. Je nach Heilerde unterschieden sich die Mineralstoffkombinationen und die Teilchengröße [9].
Nährstoffe für eine gesunde und schöne Haut
Unser Hautbild spiegelt unsere Ernährung wider. Bauen wir bestimmte Nährstoffe nicht in unseren Speiseplan ein, altert die Haut schneller, wird rissig und verliert an Glanz. Damit die Haut uns effektiv vor UV-Strahlung und Fremdkörpern schützen kann, muss Sie nicht nur mit der richtigen Pflege, sondern auch mit der richtigen Ernährung gestärkt werden.
Vitamine, Mineralstoffe und gesunde Fettsäuren reparieren unsere Haut, drosseln die Hautalterung und schützen womöglich vor Hautkrebs.
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Welche Nährstoffe benötige ich für gesunde und schöne Haut?
Nährstoffe wie Vitamin C, Vitamin E, Vitamin A, Vitamin D, Zink, Coenzym Q10, ungesättigte Fettsäuren und sekundäre Pflanzenstoffe sind unerlässlich für eine gesunde Haut. Sie regen die Bildung neuer Hautzellen an, damit die Haut weiterhin als Schutzbarriere arbeiten und strahlen kann. Außerdem bilden Stoffe wie Vitamin C Kollagen, das der Haut eine elastische und robuste Beschaffenheit verleiht.
Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E arbeiten Hand in Hand, um freie Radikale zu bekämpfen. Radikale sind aggressive Sauerstoffmoleküle, die durch UV-Strahlung entstehen und die Hautalterung beschleunigen, Entzündungen fördern und möglicherweise das Krebsrisiko erhöhen.
Sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A, weisen ebenfalls antioxidative Eigenschaften auf und unterstützen im Kampf gegen die freien Radikale. Zudem wirken sie Hauentzündungen entgegen. In Studien konnte deutlich gezeigt werden, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C und Vitamin E den Schäden, die durch UV-Strahlen verursacht werden, vorbeugen kann [10, 11, 12].
Wussten Sie schon, dass eine ausreichende Versorgung mit sekundären Pflanzenstoffen und Vitamin D das Risiko von Hautkrebs verringern kann [10]?
Ungesättigte Fettsäuren wie Omega 3 sollen ebenfalls Verdacht, das Hautkrebsrisiko reduzieren können. Omega-6-Fettsäuren helfen außerdem in Kombination mit Vitamin C, die Haut straff und feucht zu halten.
Eine Ernährung reich an gesättigten Fettsäuren, die Sie vor allem in tierischen Nahrungsmitteln und Fertiglebensmitteln finden, erhöht wiederum möglicherweise die Faltenbildung [13, 14].
Tabelle: Gesunde Nährstoffe für Ihre Haut
Nährstoffe |
Reichlich enthalten in |
Vitamin C |
Johannisbeeren, Kiwi, Paprika, Orangen |
Beta-Carotin |
Süßkartoffeln, Mango, Aprikosen, Grünkohl |
Vitamin E |
Paranüsse, Walnüsse, Olivenöl |
Zink |
Haferflocken, Walnüsse, Tilsiter |
Omega-3-Fettsäuren |
Leinöl, Makrele, Hering |
Gut zu wissen: Die Zusammensetzung unserer Darmflora soll Einfluss auf unser Hautbild haben. Die Darmbakterien machen einen wichtigen Teil unseres Immunsystems aus. Eine günstige Zusammensetzung unserer Darmflora kann deswegen das Immunsystem stärken und so zum Schutz vor UV-Schäden beitragen. Zudem beobachteten Forschende bei Tieren, dass eine reduzierte Kalorienzufuhr den Hautschutz stärken konnte [11].
Zuckerreiche Ernährung und Hautbild
Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index erhöhen den Blutzucker rapide. Die Zuckermoleküle verkleben daraufhin mit Proteinen, wodurch sich die Hautstruktur verändern kann: Die Elastizität der Haut nimmt ab [15]. Schokolade, besonders Zartbitterschokolade, stärkt hingegen die Haut und macht sie widerstandsfähiger gegenüber UV-Strahlung [16].
Die richtige Pflege im Sommer
Für viele Menschen bedeuten die ersten warmen Sommertage leider auch die ersten Unreinheiten auf der Haut Tatsächlich kann das Wetter das Hautbild deutlich beeinflussen. Mithilfe einiger Beauty-Tipps können Sie der unreinen Haut im Sommer aus dem Weg gehen.
Wieso kommt es im Sommer zu Hautproblemen?
Während im Winter die Hautdurchblutung abnimmt und die Aktivität der Talgdrüsen auf Sparflamme läuft, passiert im Sommer das genaue Gegenteil. Die warme Jahreszeit regt die Schweißdrüsen und somit auch die Talgdrüsen an. Die Haut glänzt und die überschüssige Talgproduktion führt zu unreiner Haut. Wer an einer Neurodermitis leidet, hat besonders während der Pollenflug-Saison vermehrt Probleme [17].
5 Tipps für eine schönere Haut im Sommer
1. Wenn sich Schweiß mit Bakterien, Make-Up und Ölen auf der Haut vermischt, werden die Poren verstopft. Entfernen Sie Schweiß auf dem Gesicht durch Tupfen mit einem sauberen Handtuch.
2. Klimaanlagen, Poolwasser und die Sonne können die Haut austrocknen. Spannt die Haut, hilft eine Feuchtigkeitscreme mit den Vermerken „nicht-komedogen“ und „parfümfrei“. Achten Sie darauf, dass die Feuchtigkeitscreme nicht zu fetthaltig ist.
3. Tragen Sie mindestens von April bis Oktober stets einen Sonnenschutz auf. Die UV-Strahlen der Sonne sind im Sommer der Hauptgrund für unreine Haut und tragen das ganze Jahr über zur Faltenbildung bei.
4. Nach einem Besuch im Freibad und im Pool sollte das Gesicht mit einer milden Reinigung von Chlor, Schweiß und Sonnenmilch-Resten befreit werden.
5. Durch das viele Schwitzen im Sommer müssen wir auch mehr trinken. Schenken Sie Ihrer Haut dadurch auch von innen mehr Feuchtigkeit.
Hautpflege gegen trockene Haut im Winter
Auch im Winter bleibt die Haut nicht von Belastungen verschont. Die kalten Temperaturen können Ihre Haut austrocknen: Sie kann anfangen zu jucken, zu röten, zu schuppen oder auch einzureißen. Mit der richtigen Hautpflege trotzen Sie trockener Haut im Winter.
Wieso kommt es im Winter zu Hautproblemen?
Zahlreiche Fettmoleküle verschmelzen auf Ihrer Haut zu einer öligen Schicht, die Wasser in der Haut zurückhält und sie vor dem Austrocknen bewahrt. Diese Schutzschicht ist aber auch auf Feuchtigkeit von außen angewiesen. Das kann im Winter zum Problem werden: Wenn die Temperaturen im Winter fallen, sinkt auch die Luftfeuchtigkeit. Dazu kommt die trockene Heizungsluft in unseren Häusern. Die Folge: Die Schutzfunktion der Ölschicht nimmt ab und Ihre Haut verliert an Wasser [18].
Nach einem Aufenthalt in der Kälte nehmen viele gerne eine heiße und lange Dusche. Allerdings kann heißes Wasser die Ölschicht der Haut abspülen, wodurch das Wasser aus der Haut entweichen kann – häufiges Händewaschen hat einen ähnlichen Effekt.
Wichtig: Achten Sie darauf, dass Sie selbst im Winter an hellen und klaren Tagen einen Sonnenbrand bekommen können, der Ihre Haut austrocknen kann. Erfahren Sie in unserem Gesundheitsportal, wie Sie sich effektiv vor einem Sonnenbrand schützen können.
Hautentzündungen im Winter
Die kalte Luft draußen und die warme Luft drinnen können die Beschwerden von Hautekzemen oder Neurodermitis verschlimmern. Zudem kann die Haut große Mengen an Wasser verlieren, bis sich Hautrisse bilden. Hautrisse erhöhen das Risiko, dass Bakterien in die Haut eindringen und Hautinfektionen verursachen. So erhöht trockene Haut beispielsweise das Risiko von Hautpilzinfektionen [19].
Was hilft gegen trockene Haut im Winter?
Schützen Sie zunächst Ihre Haut vor der kalten Luft, indem Sie einen Schal, eine Mütze und Handschuhe tragen. Anstatt heiß und lange zu duschen, empfiehlt es sich, nur warm und maximal zehn Minuten zu duschen. Nach dem Duschen oder Händewaschen sollten Sie Feuchtigkeitscremes, alternativ Vaseline, nutzen, um Ihrer Haut genügend Feuchtigkeit zu spenden.
Im Winter sollten Sie Desinfektionsmittel, Kosmetikmittel, Pflegeprodukte und Seifen meiden, die Alkohole und Duftstoffe enthalten. Diese können die Haut weiter austrocknen.
Wussten Sie schon, dass das Auftragen von Avocado-Öl gegen trockene Haut helfen kann [20]?
5 Tipps gegen trockene Haut im Winter
- Halten Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Schlafzimmer mit Hilfe eines Raumluftbefeuchters hoch.
- Föhnen Sie Ihre Haare nicht mit heißer Luft, sonst kann die Kopfhaut austrocknen.
- Pflegen Sie Ihre Lippen mit Balsam.
- Trinken Sie ausreichend Wasser– passend zum Winter können Sie auch zu ungesüßten Kräuter- und Früchtetees greifen.
- Benutzen Sie Sonnencreme – auch an sonnigen Wintertagen und vor allem beim Skiurlaub in den Bergen.
Wieder schöne Haut – Auf einen Blick
Wie ist die Haut aufgebaut?
Die Haut ist aus drei Schichten aufgebaut. Die Oberhaut, auch Epidermis genannt, ist die sichtbare Hautschicht. Sie schützt uns besonders vor dem Eindringen von Mikroorganismen. Die zweite Hautschicht ist die sogenannte Lederhaut, die Dermis. Sie sorgt für eine straffe und reißfeste Haut. Die unterste Hautschicht (Subkutis) hält uns warm und speichert überschüssiges Fett ein.
Was sind die Ursachen für Hautprobleme?
Bei Hautproblemen herrscht ein Ungleichgewicht in der Hautbarriere. Das kann unterschiedliche Ursachen haben, wie: Temperaturwechsel, UV-Strahlung und Krankheitserreger.
Was tun bei Hautproblemen?
Je nach Hauttyp gibt es unterschiedliche Wege zu einem schöneren Hautbild:
Trockene Haut braucht Feuchtigkeitspflege, zum Beispiel mit Urea. Bei öliger Haut ist eine milde Gesichtsreinigung mit nicht-komedogene Produkten entscheidend. Bei der Mischhaut setzt man auf spezielle Produkte für diesen Hauttypen.
Wie sieht die richtige Pflege im Sommer aus?
Im Sommer müssen wir unsere Haut vor allem vor den UV-Strahlen schützen. Sie sind der Hauptgrund für unreine Haut im Sommer. Make-Up, Schwitzen und Sonnenmilch-Reste müssen durch eine regelmäßige und milde Gesichtsreinigung entfernt werden.
Quellen
[1] P. Fritsch, „Aufbau und Funktionen der Haut“, in Dermatologie Venerologie, Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg, 2004, S. 3–42.
[2] C. R. Harding, „The stratum corneum: structure and function in health and disease“, Dermatol Ther, Bd. 17 Suppl 1, S. 6–15, 2004.
[3] „Dry skin | American Academy of Dermatology“. [Online]. Verfügbar unter: https://www.aad.org/public/diseases/dry-sweaty-skin/dry-skin#overview. [Zugegriffen: 23-Mai-2019].
[4] D. C. Endly und R. A. Miller, „Oily Skin: A review of Treatment Options“, J Clin Aesthet Dermatol, Bd. 10, Nr. 8, S. 49–55, Aug. 2017.
[5] F.-M. Köhn und J. Ring, Hrsg., Fallstricke und Fehlerquellen in der Dermatologie. Wien: Springer, 2004.
[6] „Understanding Skin Care Product Ingredients“, Cleveland Clinic. [Online]. Verfügbar unter: https://my.clevelandclinic.org/health/articles/10980-understanding-the-ingredients-in-skin-care-products. [Zugegriffen: 06-Juni-2019].
[7] „Treating pimples | American Academy of Dermatology“. [Online]. Verfügbar unter: https://www.aad.org/public/kids/skin/acne-pimples-zits/treating-pimples. [Zugegriffen: 06-Juni-2019].
[8] S. E. Kintzios, Hrsg., Sage: the genus Salvia. Amsterdam: Harwood Academic Publishers, 2000.
[9] L. Meier, R. Stange, und B. Uehleke, „Heilerdeanwendungen – Zurück zum Ursprung“, Zeitschrift für Komplementärmedizin, Bd. 2, Nr. 06, S. 33–36, Dez. 2010, doi: 10.1055/s-0030-1250484.
[10] S. DeWeerdt, „The edible skincare diet“, Nature, Bd. 563, Nr. 7732, S. S94–S95, Nov. 2018, doi: 10.1038/d41586-018-07433-7.
[11] S. K. Schagen, V. A. Zampeli, E. Makrantonaki, und C. C. Zouboulis, „Discovering the link between nutrition and skin aging“, Dermatoendocrinol, Bd. 4, Nr. 3, S. 298–307, Juli 2012, doi: 10.4161/derm.22876.
[12] E. Boelsma, H. F. Hendriks, und L. Roza, „Nutritional skin care: health effects of micronutrients and fatty acids“, Am J Clin Nutr, Bd. 73, Nr. 5, S. 853–864, Mai 2001, doi: 10.1093/ajcn/73.5.853.
[13] C. Nagata u. a., „Association of dietary fat, vegetables and antioxidant micronutrients with skin ageing in Japanese women“, Br J Nutr, Bd. 103, Nr. 10, S. 1493–1498, Mai 2010, doi: 10.1017/S0007114509993461.
[14] M. C. Cosgrove, O. H. Franco, S. P. Granger, P. G. Murray, und A. E. Mayes, „Dietary nutrient intakes and skin-aging appearance among middle-aged American women“, Am. J. Clin. Nutr., Bd. 86, Nr. 4, S. 1225–1231, Okt. 2007, doi: 10.1093/ajcn/86.4.1225.
[15] R. Katta und S. P. Desai, „Diet and Dermatology“, J Clin Aesthet Dermatol, Bd. 7, Nr. 7, S. 46–51, Juli 2014.
[16] G. Scapagnini u. a., „Cocoa Bioactive Compounds: Significance and Potential for the Maintenance of Skin Health“, Nutrients, Bd. 6, Nr. 8, S. 3202–3213, Aug. 2014, doi: 10.3390/nu6083202.
[17] „Umwelteinflüsse“, in Beratungsproblem Haut, Heidelberg: Physica-Verlag, 2005, S. 41–53.
[18] C. S. Ribeiro, F. Leal, und T. Jeunon, „Skin Anatomy, Histology, and Physiology“, in Daily Routine in Cosmetic Dermatology, M. C. A. Issa und B. Tamura, Hrsg. Cham: Springer International Publishing, 2017, S. 1–12.
[19] J. Smolle und F. H. Mader, Hrsg., „Umwelteinflüsse“, in Beratungsproblem Haut: Diagnostik, Therapie und Pflege im Praxisalltag, Berlin, Heidelberg: Springer, 2005, S. 41–53.
[20] T.-K. Lin, L. Zhong, und J. L. Santiago, „Anti-Inflammatory and Skin Barrier Repair Effects of Topical Application of Some Plant Oils“, Int J Mol Sci, Bd. 19, Nr. 1, Dez. 2017, doi: 10.3390/ijms19010070.