Sie sind häufig müde und schlapp? Sie leiden unter Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen? Sie haben aus unerklärlichen Gründen an Gewicht zugenommen, obwohl Sie vielleicht sogar an Appetitlosigkeit leiden? All diese Symptome können Anzeichen sein, dass Ihre Schilddrüse nicht richtig arbeitet und Sie von einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) betroffen sind.
Damit sind Sie nicht allein – ein Drittel aller Menschen in Deutschland leiden an einer Schilddrüsenunterfunktion oder Schilddrüsenüberfunktion.
Die Schilddrüse produziert für zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper wichtige Hormone. Bei einer Hypothyreose arbeitet das Organ jedoch auf Sparflamme, wodurch nicht ausreichend Schilddrüsenhormone produziert werden. Die Folgen: Die Körpertemperatur nimmt ab und der Energiestoffwechsel verlangsamt sich. Dadurch werden Sie in Ihrem Leistungsvermögen und Ihrem Wohlbefinden eingeschränkt. Eine Schilddrüsenunterfunktion lässt sich gut behandeln – insbesondere, wenn sie rechtzeitig festgestellt wird. Welche Symptome auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten können, erfahren Sie in diesem Beitrag [1].
Was sind die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion?
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion, die sich im Erwachsenenalter entwickelt, treten die Symptome meist schleichend auf. Sie kann sich sowohl physisch als auch psychisch bemerkbar machen. Nicht immer treffen alle typischen Symptome zu.
Häufige psychische Symptome bei einer Schilddrüsenunterfunktion sind [1], [2], [3], [4]:
- Extreme Müdigkeit oder/und übermäßig schnelle Erschöpfung
- Konzentrationsstörungen
- Depressive Verstimmung
- Antriebsmangel oder / und Desinteresse
Häufige physische Symptome bei einer Schilddrüsenunterfunktion sind [1], [2], [4], [5]:
- Gewichtszunahme
- Kopfschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Kälteempfindlichkeit
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Kühle oder/und trockene Haut
- Geschwollenes Gesicht, geschwollene Zunge und Augenpartien
- Verstopfung
- Stumpfe Haare oder/und Haarausfall
Gut zu wissen: Kommt es durch eine Schilddrüsenunterfunktion zu einer Gewichtszunahme, ist das darauf zurückzuführen, dass sich der Stoffwechsel aufgrund der verminderten Hormonproduktion verlangsamt. Eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung mit moderater Energiezufuhr wirkt sich sowohl positiv auf den Hormonhaushalt und die Schilddrüsen, als auch auf das Gewicht aus [5], [6].
Wie stelle ich eine Schilddrüsenunterfunktion fest?
Treten einige der typischen Symptome für eine Schilddrüsenunterfunktion bei Ihnen auf, kann das darauf hinweisen, dass Ihre Schilddrüse nicht vollständig funktionstüchtig ist. Symptome allein sind für eine Diagnose nicht ausreichend, sondern können auch auf weitere Krankheiten wie zum Beispiel Depressionen, andere organische Störungen oder Vitaminmangel zutreffen. Ob Sie tatsächlich an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, können Sie durch eine Analyse der betroffenen Hormone, mittels Schilddrüsen-Test feststellen. Der Test untersucht die Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4, auch L-Thyroxin genannt), Trijodthyronin (T3) und Thyreotroponin (TSH). Wichtig: Die Ergebnisse Ihres Tests sollten Sie anschließend mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen, damit Sie entsprechend behandelt werden können. In der Regel wird Ihnen Ihr behandelnder Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin Hormonpräparate verschreiben. Dadurch wird Ihr Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht gebracht und somit die Schilddrüsentätigkeit anregt [1], [7].
Gut zu wissen: Eine Schilddrüsenunterfunktion sollten Sie unbedingt behandeln lassen, um schwere Folgen zu vermeiden! Ignorieren Sie die Symptome, können Sie bei einer langebestehenden und unbehandelten Unterfunktion der Schilddrüse sogar ins Koma, dem sogenannten Hypothyreotes Koma, fallen [4].
Quellen
[1] „Schilddrüsenunterfunktion“, Deutsches Schilddrüsenzentrum. https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruesenerkrankungen/schilddruesenunterfunktion/ (zugegriffen Sep. 01, 2020).
[2] „Schilddrüsenunterfunktion“, Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie - Hormone und Stoffwechsel, 2020. https://www.endokrinologie.net/krankheiten-schilddruese-unterfunktion.php (zugegriffen Aug. 31, 2020).
[3] E. M. Haberfellner, H. Rittmannsberger, und E. Windhager, „[Psychotic manifestation of hypothyroidism. A case report]“, Nervenarzt, Bd. 64, Nr. 5, S. 336–339, Mai 1993.
[4] M. A. Shahid, M. A. Ashraf, und S. Sharma, „Physiology, Thyroid Hormone“, in StatPearls, Treasure Island (FL): StatPearls Publishing, 2021. Zugegriffen: Okt. 12, 2021. [Online]. Verfügbar unter: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK500006/
[5] M. Rosenbaum, J. Hirsch, E. Murphy, und R. L. Leibel, „Effects of changes in body weight on carbohydrate metabolism, catecholamine excretion, and thyroid function“, Am J Clin Nutr, Bd. 71, Nr. 6, S. 1421–1432, Juni 2000, doi: 10.1093/ajcn/71.6.1421.
[6] „Schilddrüse Teil 2: Ernährung bei Erkrankungen“, Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention, Feb. 16, 2018. https://fet-ev.eu/schilddruesenerkrankungen-ernaehrungstherapie/ (zugegriffen Sep. 07, 2020).
[7] Internisten im Netz, „Schilddrüsenunterfunktion: Therapie & Tipps“, Berufsverband Deutscher Internisten e.V., Aug. 18, 2017. https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/schilddruesenunterfunktion/therapie-tipps-fuer-patienten.html (zugegriffen Sep. 03, 2020).