Stimmt es, dass viele Menschen zu wenig Omega 3 bekommen? Eine Auswertung von Testergebnissen unseres Omega 3 Tests sagt: ja.
Omega 3 gilt als das gesunde Fett. Viele Gesundheitsexpert*innen sind der Überzeugung, dass wir in der westlichen Welt heute zu wenig der Omega-3-Fettsäuren bekommen, vor allem im Vergleich zu den Omega-6-Fettsäuren. Dieses verschobene Gleichgewicht kann sich unter anderem negativ auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirken.
Mit unserem Omega 3 Test messen wir, welchen Anteil Omega 3, Omega 6 und andere Fette am Gesamtfettgehalt des Blutes haben. Diese Testergebnisse haben wir analysiert – heraus kam ein interessantes Bild davon, wie es um die Fettsäuren unserer Kund*innen steht.
Lesen Sie in diesem Artikel, was bei unserer Erhebung herauskam.
Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, warum Omega 3 für den Körper so wichtig ist und wie Sie sich mit der Fettsäure versorgen können, lesen Sie unsere Artikel über Omega-3-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren in Lebensmitteln.
Methoden: So haben wir die Analyse durchgeführt
Unsere Auswertungen basieren auf Testergebnisse des Omega 3 Tests. Insgesamt flossen die Daten von 1.297 Tests ein, darunter 412 von Männern und 885 von Frauen durchgeführt.
Für die Analyse haben wir die Daten von Kund*innen berücksichtigt, die den Test gemacht haben und erlaubt haben, ihre Daten für Forschungszwecke zu nutzen – eine entsprechende Frage stellen wir im Fragebogen zur Aktivierung des Tests. Natürlich sind alle Daten pseudonymisiert, Rückschlüsse auf bestimmte Personen sind nicht möglich.
Für den Test entnehmen unsere Kund*innen sich selbst zuhause eine kleine Blutprobe aus der Fingerspitze. Das Labor analysiert dann die Blutfette in der Probe.
Ergebnisse: Das zeigen unsere Daten
Der Ergebnisbericht des Omega 3 Tests ist sehr umfangreich, weil der Anteil vieler verschiedener Fettsäuren im Blut angegeben wird. Unter anderem wird der prozentuale Anteil von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, einfach ungesättigten Fettsäuren, gesättigten Fettsäuren und Transfetten am Gesamtfettgehalts des Blutes untersucht. Außerdem geben wir wichtige Verhältnisse an und einen Index für die Omega-3-Versorgung.
Hier präsentieren wir Ihnen eine Auswahl von Ergebnissen zu einigen interessanten und relevanten Parametern des Tests. Für andere Messwerte waren die Analysen weniger spannend, zum Beispiel weil sie sich über Altersklassen und Geschlechter kaum verändert haben.
HS-Omega-3-Index
Der HS-Omega-3-Index, den unser Partnerlabor Omegametrix entwickelt hat, gibt an, wie viel Prozent die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA insgesamt an den Blutfetten ausmachen. EPA und DHA sind die beiden Fettsäuren, die vor allem in Fisch stecken und die der menschliche Körper sehr gut verwerten kann. Als optimalen Bereich hat Omegametrix 8 bis 11 Prozent definiert. Diesen optimalen Bereich hat nur ein kleiner Teil unserer Kund*innen erreicht, der Durchschnitt lag für alle Geschlechter und Altersklassen darunter.
Je älter die Menschen waren, die den Test gemacht hatten, desto höher waren ihre Wert. In den jüngeren Altersklassen hatten Frauen noch klar den niedrigeren Index, in der Gruppe der über 60-Jährigen holen sie dann aber auf.
Grafik: HS-Omega-3-Index nach Alter und Geschlecht
Die Fettsäuren EPA und DHA stecken vor allem in fettem Seefisch. Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren müssen im Körper erst umgewandelt werden. Die Menschen, die einen hohen HS-Omega-3-Index haben, essen also vermutlich häufiger Fisch oder nehmen Nahrungsergänzungsmittel mit Omega 3 ein.
Eine mögliche Erklärung für die Daten wäre: Je älter unsere Kund*innen sind, desto häufiger essen sie Fisch – aber keine Altersgruppe führt sich im Verhältnis zu anderen Fettsäuren ausreichend Omega 3 zu, um einen guten HS-Omega-3-Index zu haben.
Omega-3-Fettsäuren
Dieser Parameter gibt den Anteil von allen Omega-3-Fettsäuren am Gesamtfettsäurengehalt im Blut an. Da der HS-Omega-3-Index direkt vom Anteil der Omega-3-Fettsäuren abhängt, ist es nicht überraschend, dass die Werte fast identisch verteilt sind. Das zeigt aber auch: Offenbar sind die Unterschiede zwischen Menschen bei Omega 3 besonders groß und beeinflussen den Index und das Fettsäurenverhältnis ganz entscheidend.
Grafik: Anteil von Omega 3 am Gesamtfettgehalt nach Alter und Geschlecht
Der Anteil der Omega-3-Fettsäuren ist relativ stabil über Geschlecht und Alter hinweg. Im Alter steigt der Omega-3-Gehalt im Blut leicht an, vor allem bei Frauen. Interessant: Während in jüngeren Altersklassen die Männer leicht höhere Werte hatten, dreht sich das Verhältnis im Alter, ab etwa 50 Jahren war der Omega-3-Anteil bei den Frauen höher.
Insgesamt befinden sich die Durchschnittswerte eher im unteren Teil des Referenzbereichs.
Omega-6-Fettsäuren
Der Anteil der Omega-6-Fettsäuren ging in unserer Analyse zurück, je älter unsere Kund*innen waren. Männer hatten insgesamt in allen Altersklassen weniger Omega 6 als Frauen.
Grafik: Anteil von Omega 6 am Gesamtfettgehalt nach Alter und Geschlecht
Ein Grund dafür könnte sein, dass ältere Männer weniger pflanzliche Lebensmittel zu sich nehmen. Omega-6-Fettsäuren stecken in größeren Mengen vor allem in pflanzlichen Ölen.
Insgesamt befinden sich die Werte eher im oberen Bereich der Referenzen, die Menschen sind alles in allem sehr gut mit Omega 6 versorgt.
Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3
Für dieses Verhältnis gilt in der Regel: je niedriger, desto besser. Denn die Menschen in der westlichen Welt nehmen meist deutlich zu viele Omega-6- und zu wenige Omega-3-Fettsäuren zu sich. Allerdings lagen die Werte in unserer Analyse im Schnitt deutlich unter denen, die man aus der Literatur für Europa erwarten würde - ein gutes Zeichen für die Fettsäurenwerte unserer Kund*innen!
Grafik: Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 nach Alter und Geschlecht
Die höheren, also schlechteren Werte hatten in der Erhebung vor allem jüngere Frauen. Im Alter waren die Werte der Frauen dann deutlich niedriger. Bei Männern gab es diesen Zusammenhang mit dem Alter auch, aber er fällt deutlich schwächer aus. Ab etwa 70 Jahren hatten Männer leicht höhere Werte als Frauen, davor waren sie durchweg niedriger.
Transfettsäuren
Transfettsäuren gelten als die ungesunden Fettsäuren. Sie stecken unter anderem in frittierten Speisen wie Pommes Frites, Backwaren, Keksen und Kartoffelchips und sollen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Auch hier dreht sich das Geschlechterverhältnis mit dem Alter um: Ungefähr bis Ende 40 haben Männer einen höheren Transfettsäuren-Anteil. In den älteren Gruppen sind dann die Werte der Frauen höher, während die der Männer nur leicht steigen.
Grafik: Anteil von Transfettsäuren am Gesamtfettgehalt nach Alter und Geschlecht
Diskussion: Wie wir die Fettsäuren-Versorgung verbessern können
Unsere Daten zeigen dass eine Mehrheit der Menschen, die unseren Omega 3 Test gemacht haben, niedrigere Omega-3-Werte als empfohlen haben. Das Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 ist im Schnitt zu hoch. Vor allem jüngere Frauen hatten eher schlechte Werte. Die Ergebnisse entsprechen also dem, was viele Fachleute über die Fettsäuren-Versorgung in westlichen Ländern sagen: Menschen hier essen zu wenig Fisch, um sich ausreichend mit Omega 3 zu versorgen.
Mit den Daten, die wir im Moment haben, können wir hier nur spekulieren. Bislang haben wir unsere Kund*innen nicht gefragt, wie sie sich ernähren und ob sie zum Beispiel regelmäßig Fisch essen, können die Omega-3-Werte also nicht mit dem Fischkonsum abgleichen. Solche Daten wollen wir in Zukunft mehr erheben, um die Zusammenhänge zwischen wichtigen Blutwerten und dem Lebensstil noch besser untersuchen zu können.
So wollen wir in Zukunft unsere Produkte mit neuen Erkenntnissen weiter verbessern und vor allem auch gezieltere Empfehlungen geben können. Wenn es um Omega 3 geht, könnte etwa mehr Fisch eine Möglichkeit sein. Es gibt aber auch Supplemente mit Fischöl und auch mit Algenöl, für Vegetarier*innen oder Menschen, die keinen Fisch essen – alles mögliche Empfehlungen, die wir basierend auf Testergebnissen, abgefragten Essgewohnheiten und anderen Daten optimieren können!